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Nachhaltigkeitspreis für den PaderSprinter


Seit dem Jahr 2013 verleiht das Fachmagazin „busplaner“ alle zwei Jahre den „Internationalen busplaner Nachhaltigkeitspreis“. Wir dürfen uns jetzt über den ersten Platz in der Kategorie „Infrastruktur“ freuen, für die Einrichtung einer Wasserstoff-Befüllanlage und die Anschaffung eines eCitaro fuel cell.

Preis für Innovation und Nachhaltigkeit

Mit der Auslobung des „Internationalen busplaner Nachhaltigkeitspreis“ möchte das Magazin Ideen für zukunftsweisende Neuentwicklungen prämieren und vorstellen. Dabei steht die Reduzierung des CO2-Ausstosses beim ÖPNV im Vordergrund. In verschiedenen Kategorien und für Sonderpreise können sich Hersteller und Dienstleister aus dem Busgewerbe bewerben. Eine Fach-Jury bewertet dann die Beiträge inhaltlich und im Hinblick auf die Qualität der Bewerbung.

Dabei war der PaderSprinter in diesem Jahr nicht zum ersten Mal erfolgreich, sondern wir erhielten bereits 2019 den dritten Platz beim Sonderpreis „Verkehrsunternehmen“ für nachhaltiges Management. Tatsächlich haben wir uns den Themen Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit besonders verpflichtet und verfolgen diese Ziele mit Nachdruck. So rüsteten wir als eines der ersten Unternehmen alle unsere Busse mit Rußpartikelfiltern und Stickoxidminderungssystemen aus. Weiter wurden schon früh großflächig Photovoltaikanlagen auf den Betriebsgebäuden installiert, um damit große Teile des Energiebedarfs zu decken.

eCitaro fuel cell und Wasserstoff-Befüllanlage

Ende letzten Jahres lieferte Mercedes-Benz das erste Fahrzeug des Modells eCitaro fuel cell an den PaderSprinter aus. Der Bus fährt mit Elektroantrieb und nutzt zusätzlich eine Wasserstoff-Brennstoffzelle, um seine Reichweite zu verlängern. Damit unterstützt der Bus inzwischen den Stadtbusverkehr in Paderborn.

Die besondere technische Herausforderung bestand darin, eine Wasserstoff-Betankungsmöglichkeit zu schaffen, um ein solches Fahrzeugkonzept zu testen. In Paderborn und Umgebung gab es keinerlei Wasserstoff-Tankmöglichkeit und der Bau einer allumfassenden Tankanlage ist für den Testbetrieb zu kostspielig. Gelöst wurde diese Problematik mit einer kleinen Wasserstoff-Befüllanlage, die eigentlich für kleinere PKW-Flotten und Flurförderfahrzeuge gedacht ist. Zur Absicherung der vergleichsweise langen Betankungszeiten richtete man eine Fernüberwachung ein.

„Hier sind wir sehr stolz, dass wir es geschafft haben, elektrisches Laden und gleichzeitiges Tanken von Wasserstoff fernüberwacht mit behördlichem Segen zu etablieren“,

sagt Markus Janewers, zuständig für alternative Antriebe und Zukunftsprojekte beim PaderSprinter. Die Befüllanlage bietet einen effizienten und vergleichsweise unkomplizierten Ersatz, den auch der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASP) zur Betankung seines wasserstoffbetriebenen Müllfahrzeugs nutzt.

Preisverleihung in Berlin

Am Vorabend einer Fachmesse in Berlin nahmen unsere hauptsächlich zuständigen Mitarbeiter, Markus Janewers und Bernhard Hengsbach, die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung entgegen.

„Selbstverständlich bedeutet eine solche Auszeichnung eine Bestätigung, über die wir uns sehr freuen. Wir nehmen sie aber vor allem als Ansporn, um mit weiteren Projekten und Ideen den Stadtbusverkehr in Paderborn und den ÖPNV insgesamt nachhaltiger zu gestalten“,

kündigt Bernhard Hengsbach, Bereichsleiter Verkehrstechnik beim PaderSprinter, an.

Bildunterschrift: In der Kategorie „Infrastruktur“ überzeugte der PaderSprinter die Jury. Wir bekamen die Auszeichnung für die Anschaffung eines eCitaro fuel cells und Einrichtung einer Wasserstoff-Befüllanlage. Im Bild (v. l. n. r.): Markus Janewers (Leitung Alternative Antriebe und Zukunftsprojekte PaderSprinter GmbH), Bianca Scheuermann (Media Consultant HUSS-VERLAG), Bernhard Hengsbach (Bereichsleitung Fahrzeug- und Betriebstechnik PaderSprinter GmbH), und Rainer Langhammer (Geschäftsführer HUSS-VERLAG) (Foto: André Baschlakow)

Der Neue ist da: PaderSprinter stellt eCitaro fuel cell offiziell vor


Als erster Kunde weltweit erhielten wir jetzt einen eCitaro fuel cell der Firma Mercedes-Benz. Der Elektrobus kann seine Reichweite dank Wasserstoffbrennstoffzelle verlängern. Auf unserem Betriebshof haben wir den Bus nun offiziell vorgestellt, bevor er demnächst seinen Dienst im Paderborner Nahverkehr aufnehmen wird.

Bürgermeister Michael Dreier nahm den Bus zusammen mit weiteren Gästen bei einer ersten Probefahrt in Augenschein:

„Einmal mehr stehen Paderborn und der PaderSprinter für Fortschritt und Innovation. Das macht mich als Bürgermeister natürlich stolz und ich bin sicher, dass auch die Bürgerinnen und Bürger dies zu schätzen wissen und als einen Grund mehr nehmen, in Paderborn mit dem PaderSprinter unterwegs zu sein“,

Oliver Eikenberg, Geschäftsführer beim PaderSprinter, bekennt sich zum selbst gesteckten hohen Anspruch unseres Unternehmens:

„Der PaderSprinter hatte schon in der Vergangenheit immer neue Technologien im Blick, um den ÖPNV in Paderborn nachhaltiger und umweltschonender zu gestalten. Mit der Neuanschaffung gehen wir diesen Weg konsequent weiter.”

Der Elektrobus kombiniert Batterien der neusten Generation mit einer Wasserstoffbrennstoffzelle und erreicht damit ohne Zwischenladung eine Streckenlänge von bis zu 400 Kilometern. Markus Janewers, der beim PaderSprinter für alternative Antriebe und Zukunftsprojekte zuständig ist, erläutert den Vorteil der Neuanschaffung:

„Der eCitaro fuel cell schafft das, was der reine Elektrobus eCitaro, der bei uns vor einigen Monaten seine Testphase beendet hat, nur bedingt leisten konnte, nämlich die Abdeckung zweier Fahrerschichten ohne nennenswerten Zeitverlust durch Zwischenladung, wie es für den effizienten und sinnvollen Einsatz im Liniendienst notwendig ist. Die Batterien des Neuen haben eine Bruttokapazität von 392 kWh, welche schon mehr als 80 % der Gesamtkapazität des vollelektrischen Vorgängers eCitaro beträgt. Zur Reichweitenverlängerung dienen dann die sechs Tanks mit einem Gesamtfassungsvermögen von 30 Kilogramm Wasserstoff.“

Die passende Wasserstoff-Tankstelle steht auf unserem Betriebsgelände auch schon bereit. Sie wird von den Kollegen des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs (ASP) mit genutzt, die dort ihren wasserstoffbetriebenen Müllwagen betanken.

Ausstattung entspricht dem hohen Standard

Per Tieflader reiste der Bus vom Werk in Mannheim nach Paderborn, wo er zunächst mit dem gewohnten und bewährten Komfort für die Fahrgäste ausgestattet wurde. Dazu gehören Fahrkarten-Entwerter, Chipkarten-Terminals, Informationsbildschirme und mehr. Ebenso erhielt das neue Vorzeigestück seine individuelle Beklebung, mit der der Bus als zukunftsweisender Botschafter für den neuen, nachhaltigen Antrieb erkennbar wird.

Prominenter Taufpate

Der PaderSprinter trägt nicht nur die Stadt, sondern eben auch deren namensgebenden Fluss im Namen. Auch der neue Bus wird die Pader immer bei sich haben, denn im Innenraum blitzt sie an verschiedenen Stellen durch.

„Der Wasserstoffbus funktioniert großartig als Aushängeschild für unsere zukunftsorientierte und innovative Stadt. Dass er dabei auch optisch die Brücke vom neuen Wasserstoffantrieb zum Paderwasser schlägt, gefällt mir auch persönlich sehr. Schließlich hat auch das Paderwasser in der Stadtgeschichte schon einiges bewegt und angetrieben“,

freut sich besonders Claudia Warnecke, nicht nur als Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn, sondern eben auch als Mit-Initiatorin der Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel. Jemand, für den Wasser auch ein ganz besonderes Element ist, hat zudem die Patenschaft für den neuen Bus übernommen:

„Wenn man, wie ich, so viel Zeit im Meer und den Ozeanen verbringt, wird einem die Kraft dieses Elementes besonders eindrücklich bewusst. Zugleich konnte ich erleben, wie dringend wir unseren Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen überdenken müssen. Dazu habe ich die Initiative ‚Blue Heart‘ gegründet, mit der wir nachhaltige Projekte auf der ganzen Welt unterstützen. Ich finde es hochspannend, wie der PaderSprinter seinen Beitrag für die Zukunft ernst nimmt und in Paderborn umsetzt“,

musste Extremschwimmer André Wiersig nicht lange für die Patenschaft überzeugt werden.

Bildunterschrift (v. l. n. r.): Michael Dreier (Bürgermeister der Stadt Paderborn und Aufsichtsratsvorsitzender), Oliver Eikenberg (Geschäftsführer PaderSprinter GmbH) und Claudia Warnecke (Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn) freuen sich über die Ankunft des neuen eCitaro fuel cells.

PaderSprinter erhält erste Wasserstofftankstelle


Der PaderSprinter sowie der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASP) erwarten im Sommer ihre ersten wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge. Für die Erprobung dieser Fahrzeuge errichten die beiden Betriebe nun gemeinsam eine Tankstelle.

Zukünftig ist geplant, die beiden Testfahrzeuge regelmäßig auf unserem Betriebshof mit Wasserstoff zu betanken. Während wir einen „eCitaro Range Extender“-Gelenkbus der Marke Mercedes-Benz erwarten, der dann unseren aktuellen „eCitaro“-Elektrobus ablöst, erhält der ASP ein „Bluepower“-Entsorgungsfahrzeug des Herstellers Enginius zur Erprobung.

„Beide Fahrzeuge sind grundsätzlich Elektrofahrzeuge. Das Besondere: Eine Brennstoffzelle, die im Inneren mittels chemischem Prozess aus Wasserstoff und Luft Strom erzeugt, soll zur Verlängerung der Reichweiten dienen“,

erklärt Dr. Dietmar Regener, Betriebsleiter ASP. Auf diese Weise sollen die neuen Fahrzeuge problemlos Modelle mit Verbrennungsmotor ersetzen können.

Technische Daten zur Wasserstofftankstelle

Peter Bronnenberg, scheidender Geschäftsführer PaderSprinter, sagt:

„Paderborn bietet derzeit allerdings noch keine Betankungsmöglichkeiten für Wasserstofffahrzeuge, sodass wir hinsichtlich unserer Erprobung solcher Fahrzeuge kreativ werden mussten.“

Deshalb teilen sich die beiden Paderborner Unternehmen die Tankstelle sowie die dazugehörigen Investitionskosten. Dabei haben sich der PaderSprinter und der ASP für eine sogenannte „Fleet Owner Station“ (FOS) der niederländischen Firma Resato entschieden, die insbesondere für betriebseigene Fuhrparks (also nicht für die Betankung für jedermann) gedacht ist.

„Große kommerzielle Wasserstofftankstellen kosten aktuell bis zu 5 Millionen Euro, die nur für die Erprobung dieser Technologie ein viel zu großes Investment darstellen würden“,

ergänzt Oliver Eikenberg, neuer Geschäftsführer PaderSprinter. Dank ihrer technisch einfachen Konstruktion kostet die Betankungsanlage von Resato nur einen Bruchteil im Vergleich zu einer kommerziellen Wasserstofftankstelle. Da die Testfahrzeuge, wie reine Elektrofahrzeuge, über Antriebsbatterien verfügen, wird gleichzeitig zur Wasserstoffbetankung auch noch elektrisch an der Tankstelle geladen.

„Dieses kombinierte Betankungskonzept, welches auch ohne die Anwesenheit einer Aufsichtsperson funktioniert, ist bisher einmalig in Deutschland und kommt erstmalig beim PaderSprinter zum Einsatz“,

erklärt Markus Janewers, Leitung alternative Antriebe und Zukunftsprojekte PaderSprinter.

Er fügt hinzu:

„Einfache, leicht zu installierende Wasserstoffinfrastruktur steckt noch in den Kinderschuhen und Lösungen, die einen schnellen Erprobungsstart für die Wasserstoffantriebstechnologie ermöglichen, sind noch nicht weit verbreitet. Deshalb sind wir froh, die von Resato angebotene Lösung gefunden zu haben.“

Das Erlaubnisverfahren für die Errichtung der Tankstelle ist bereits durchlaufen und in den nächsten Wochen werden weitere, noch ausstehende Installationsarbeiten an unserem Betriebshof fortgeführt sowie Vorbereitungen für die anstehende Erstinbetriebnahme getroffen. Etwa im Mai wird eine finale technische Abnahme durch den TÜV und die Bezirksregierung Detmold erfolgen, sodass einer Erprobung der hoffentlich im Sommer eintreffenden Fahrzeuge nichts mehr im Wege steht.